Kommunikation unter Einbeziehung mehrerer Generationen
Bis jetzt haben wir gelernt, dass in jedem Unternehmen viele Generationen zusammenarbeiten und dies für jedes Unternehmen ein positiver Output ist, da es verschiedene Vorteile für die Arbeitsumgebung erzeugt.
Da jedoch jede Altersgruppe bzw. Generation eine ganz andere und auch eigene Welt darstellt, wird die Art und Weise, wie man mit ihnen kommuniziert, zu einem herausfordernden Thema: je nach Person wird es unterschiedliche Erwartungen geben. Die Suche nach einer geeigneten Strategie zur Kommunikation mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Altersgruppen bzw. Generationen wird Ihnen helfen, eine bessere Beziehung zu ihnen aufzubauen.
Das Problem ist jedenfalls nicht nur die Kommunikation zwischen Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen; die Kommunikation zwischen den Arbeitnehmer/innen oder zwischen Arbeitgeber/innen verschiedener Generationen kann auch zu Problemen führen, sofern es keine geeigneten Strategien zur Förderung einer positiven Kommunikation zwischen beiden Seiten gibt.
Jede Altersgruppe bzw. Generation wird eine andere Art der Kommunikation erwarten. Das gilt besonders für die grundlegenden Dinge, wie der Auswahl des Kommunikationskanals: die sogenannte „GENERATION Y (Millenials)“ wird wahrscheinlich eine E-Mail oder sogar einen WhatsApp-Text erwarten, während die sogenannten „BABY BOOMERS“ auf einen Telefonanruf oder ein persönliches Treffen warten werden. Rivers, Tiffany Bloodworth – 8 Tipps für die Kommunikation mit 4 Generationen am Arbeitsplatz (2014) (https://www.iofficecorp.com/blog/8-tips-to-communicate-with-4-different-generations-in-the-workplace)
- In Bezug auf die Kommunikationskanäle ist es eine gute Idee, verschiedene Formen und Kanäle offen zu halten, die es den Arbeitnehmer/innen ermöglichen, sich bei der Kommunikation untereinander und mit ihren Arbeitgeber/innen beziehungsweise Personalverantwortlichen wohl zu fühlen.
Ein weiterer wichtiger Fakt ist der allgemeine Ton, der im Büro vorherrscht. Jede Generation erwartet einen anderen Grad an Formalität (z.B. werden die "Boomers" wahrscheinlich Anzüge tragen, während die "Millennials" Turnschuhe tragen werden) und dies kann in einen bestimmten Kommunikationston übersetzt werden.
Tabelle 1 – Kommunikation zwischen Altersgruppen bzw. Generationen
KOMMUNIKATION ZWISCHEN ALTERSGRUPPEN BZW. GENERATIONEN | |
Generationen | Bevorzugte Form der Kommunikation |
Stille Generation (vor 1945) | Telefon, Papier, persönlich |
Baby Boomers (1945 - 1964) | Telefon, Papier, persönlich
Die meisten wissen mit Internet und E-Mail umzugehen |
Generation X (1965 - 1980) | Telefon, schriftliche Nachrichten, persönlicher Kontakt, Internet, E-Mail
möglicherweise wird die elektronische Kommunikation bevorzugt |
Gen Y oder Millennials (1981 - 1996)
Gen Z (1995 - 2010) |
alles auf elektronischem Weg
Effizienz und Bequemlichkeit im Vordergrund Multi-Tasking-Kommunikation |
- Achten Sie auf den Ton in der Kommunikation und stellen Sie sicher, dass es ein allgemeines Verständnis für die üblichen Formalitäten gibt. Alle Mitarbeiter/innen sollten wissen, welcher Formalitätsgrad von ihnen erwartet wird (der für alle gleich sein sollte). Dadurch wird vermieden, dass Generationen aufeinander zeigen und der Eindruck entsteht, als würden sie etwas falsch machen.
Sie sollten jedoch auch bedenken, dass die Zugehörigkeit zu einer Generation nicht notwendigerweise bedeuten, exakt dass zu wollen, was von dieser Generation erwartet wird. Am Ende wird jede(r) Mitarbeiter/in konkrete Vorstellungen und Prämissen haben, was die Art und Weise bzw. den Ton der Kommunikation betrifft.
- Versuchen Sie immer herauszufinden und zu verstehen, auf welche Art und Weise Ihre Mitarbeiter/innen angesprochen werden möchten, sobald Sie verschiedene Kommunikationswege anbieten (z.B. E-Mail, Telefon...). Treffen Sie keine Annahmen aufgrund des Alters und lassen Sie sie entscheiden, was sie bevorzugen.
Unabhängig von der Altersgruppe bzw. der Generation ist es wichtig, sich bewusst zu sein, welche Punkte am meisten zur Motivation beitragen. Wenn Sie einem/einer Mitarbeiter/in etwas mitteilen möchten, vollziehen Sie es auf eine Weise, die ihn/sie motiviert und wahrscheinlich die Reaktion auf die Informationen verbessert und die Produktivität in Bezug auf die zu erledigende Arbeit erhöht.
- Suchen und finden Sie den Mittelweg bei motivationsorientierten Themen: obwohl ältere Generationen in der Regel durch die Arbeit selbst motiviert sind, suchen jüngere Generationen nach mehr Anleitung und Anerkennung. Als Arbeitgeber/in oder Personalleiter/in ist das Finden eines Gleichgewichts zwischen diesen beiden Prämissen ein guter Weg; Sie sollten sich bewusst sein, wie wichtig die Anerkennung ihrer Arbeit für jüngere Mitarbeiter/innen ist, aber es stimmt auch, dass Sie nicht immer jeden einzelnen Schritt anerkennen sollten; und die jüngeren Generationen sollten das verstehen (CMO Netzwerk - 10 Tipps für die Kommunikation zwischen Generationen (2016) (https://www.forbes.com/pictures/ehfh45hjmj/navigating-the-new-workp/#faf78ab6f4fb).
Mehr Informationen dazu hier:
https://robert-murray.com/communication-among-different-generations/
https://us.nttdata.com/en/-/media/assets/white-paper/apps-dbc-mind-the-gap-white-paper.pdf
Sehen Sie sich das Video an: Wie Stereotypen über Generationsunterschiede uns bei der Arbeit behindern:
Die stumme Generation, die Babyboomer, die Generation X, die Millennials, die Generation Z - wir alle gehören zusammen zur Belegschaft. Wie aber halten uns unsere Annahmen übereinander davon ab, besser miteinander zu arbeiten und zu kommunizieren? Die Sozialpsychologin Leah Georges zeigt, dass wir uns mehr ähneln als unterscheiden und bietet hilfreiche Taktiken zur Orientierung am Mehrgenerationen-Arbeitsplatz an.
Zusammenarbeit herstellen: Arbeitsgruppen
Wenn es ein Thema gibt, das in einer Mehrgenerationenbelegschaft berücksichtigen werden sollte, dann ist es die Zusammenarbeit zwischen den Arbeitnehmer/innen. Die Unterschiede zwischen den Generationen können manchmal zu einer Atmosphäre führen, in dem die Arbeitnehmer/innen nicht vollständig wissen, wie sie miteinander interagieren und sich untereinander verhalten sollen, was dann zu Auseinandersetzungen in der Zusammenarbeit führt.
Natürlich ist dies ein Problem, nicht nur wegen der Atmosphäre, der sich am Arbeitsplatz einstellt, sondern auch hinsichtlich der Arbeit, die geleistet werden muss. Wenn Arbeitnehmer/innen nicht in der Lage sind, an ihrem Arbeitsplatz effektiv zusammenzuarbeiten, wird es für sie unmöglich, ihrem höchsten Potenzial gerecht zu werden und das, was andere Kolleg/innen tun, zu ergänzen, um die besten Arbeitsergebnisse zu erzielen.
Aus diesem Grund ist der Aufbau von Wegen der Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmer/innen ein wesentliches Thema, das von allen Arbeitgeber/innen und Personalverantwortlichen zu berücksichtigen ist.
Eines der besten Dinge einer Mehrgenerationenbelegschaft ist, voneinander lernen können; jede Generation glänzt durch konkrete Merkmale, die sie von den anderen unterscheidet und dem Unternehmen einen Mehrwert bringt. Indem man eine Zusammenarbeit zwischen allen erreicht, wird es möglich sein, die Werte und das Wissen an alle Arbeitnehmer/innen im Unternehmen weiterzugeben.
Eine der besten Möglichkeiten, dies zu tun, ist die Bildung von Arbeitsgruppen; natürlich ist es notwendig, ihnen zu zeigen, wie sie voneinander profitieren und Dinge lernen können, aber wenn Sie die vorherige Arbeit, die in allen Einheiten dieses Moduls enthalten ist, geleistet haben, werden sie wahrscheinlich mehr als bereit sein, sich gegenseitig zu verstehen.
Achten Sie bei der Bildung eines Arbeitsteams darauf, dass es heterogen ist und verschiedene Sichtweisen und Altersgruppen bzw. Generationen einbezieht. Auf diese Weise bereichern Sie den zukünftigen Output, den Ihre Arbeitnehmer/innen erbringen; seien Sie jedoch immer bereit, ihnen zu helfen, wenn sie nicht miteinander arbeiten können.
Biro, Meghan M. - Anerkennen, belohnen und fördern Sie Ihre Mehrgenerationenbelegschaft (2014) https://www.forbes.com/sites/meghanbiro/2014/03/23/recognize-reward-and-engage-your-multi-generational-workforce/#15b810c6798a).
Natürlich werden die Arbeitsteams wahrscheinlich mehr als nur Worte brauchen, um sich richtig aufeinander abzustimmen; wie kann dem Team dabei geholfen werden, alle generationsbedingten Hindernisse zu überwinden und das Beste aus ihrer Situation zu machen?
Eine interessante Idee ist, in der ersten Phase der Teamarbeit eine/n Moderator/in zur Verfügung zu stellen. Der/die Moderator/in müsste dabei helfen, das Gespräch zwischen den Teammitgliedern in Angelegenheiten gemäß Aisbury, John - Mehrgenerationen-Teams - anzukurbeln: Wie können wir alle zusammenarbeiten? (2015) (http://www.harvardbusiness.org/blog/multi-generational-teams-how-can-we-all-work-together).
- Schaffung offener Kommunikationswege
- Förderung des Verständnisses zwischen Angehörigen verschiedener Generationen
- Klärung des Einflusses der Generationen in der täglichen Arbeit
- Generierung von Ideen zur Verbesserung der Teamdynamik
Bei der Einrichtung von Mehrgenerationenteams und Lernpfaden muss für die teilnehmenden Personen das richtige Umfeld geschaffen werden. Wenn dies nicht klug geplant und vorbereitet wird, kann es leicht zu internen Konflikten führen und dadurch Entwicklungsprozesse verlangsamen.
Konflikte in generationenübergreifenden Teams
Was für Hindernisse können das sein?
Aufgrund der Unterschiede im sozialen Hintergrund und Alter sehen sich viele Teammitglieder (ältere und jüngere Kolleg/innen) während der gemeinsamen Arbeitsperiode schlussendlich mit Konflikten konfrontiert. Mehr als ein Drittel aller Beschäftigten gibt an, am Arbeitsplatz einen Generationenkonflikt erlebt zu haben.
Mitarbeiter/innen aus verschiedenen Altersgruppen kommunizieren unterschiedlich. Wenn Sie einem generationenübergreifenden Team angehören, sollten Sie die oben genannten Unterschiede berücksichtigen (Tabelle 1 - Kommunikation zwischen den Generationen) und versuchen, den richtigen Kanal bzw. Ton für die Kommunikation mit Ihrem/Ihrer Kollegen/Kollegin zu finden.
Während der Arbeit könnten Sie auf einige Schwierigkeiten stoßen. Das ist normal und kommt in den meisten Mehrgenerationenteams vor.
Hauptursachen von Konflikten in Mehrgenerationenteams:
- unterschiedliche Ansichten zur Arbeitsethik
- unterschiedlicher Wissensstand in der Nutzung von Technologien
- unterschiedliche Perspektiven
- unterschiedliche Ansichten in Bezug auf Autorität
- verschiedene Methoden und Ansätze für effektive Kommunikation
- unterschiedliche Führungsstile
Mehrgenerationenteams geben den Mitgliedern das Gefühl, dass sie alle wichtige Beiträge zu leisten haben. Der Wissenstransfer zwischen den in den Ruhestand tretenden Generationen altgedienter Arbeitskräfte und neueren Berufsanfänger/innen wird immer wichtiger. Der Aufbau eines "altersgerechten" Arbeitsplatzes unterstützt echte Kommunikation und Verständigung über alle Altersgruppen hinweg.
Wie können Konflikte in generationenübergreifenden Arbeitsteams vermieden werden?
Finden Sie Gemeinsamkeiten, die Sie alle teilen: Konzentrieren Sie sich auf Dinge, die Sie alle gemeinsam haben. Identifizieren Sie diese Punkte und beginnen Sie Diskussionen über Themen, über die sich vermutlich alle einig sind.
Respektieren Sie die Meinungen der anderen: Sie müssen die Meinung der anderen respektieren, auch wenn Sie eine andere Meinung dazu haben. Versuchen Sie, geduldig zu sein und in einem positiven Ton zu kommunizieren. Teilen Sie Ihre Meinung mit, indem Sie ähnliche Beispiele aus früheren Situationen anführen, die Sie früher lösen konnten. Auf diese Weise werden die jüngeren Kolleg/innen das nicht als negative Kritik auffassen.
Seien Sie flexibel: Seien Sie flexibel und finden Sie Wege, mit Menschen anstatt gegen sie zu arbeiten.